Joachim Wissler ist Deutschlands “Koch der Köche 2012”

"Koch der Köche 2012" Joachim Wissler

Joachim Wissler ist von den 100 am höchsten bewerteten Köchen in Deutschland zum „Koch der Köche 2012“ gewählt worden. Die feierliche Gala zur Preisverleihung fand im Grandhotel Schloss Bensberg statt. Neben dem Drei-Sterne-Koch aus dem Restaurant „Vendôme“ wurde Harald Wohlfahrt für sein beeindruckendes Lebenswerk sowie der Niederländer Sergio Herman als „Bester Koch international“ geehrt. Sven Elverfeld kann sich über den Titel „Avantgardist“ freuen, während Kevin Fehling die meisten Stimmen in der Kategorie „Frischfleisch – jung und aufstrebend“ erhalten hat. Der Service-Preis „Bester Maître“ ging an Ansgar Fischer und „Bester Sommelier“ wurde Gunnar Tietz.

Sternekoch Sven Elverfeld***

Wie es der “Zufall” wollte, wurde Joachim Wissler nicht nur für seine „Kochkunst in Perfektion“ geehrt – er stand für das Gala-Dinner auch selbst in der Küche. Gemeinsam mit den Zwei-Sterne-Köchen Nils Henkel und Christian Jürgens zeigte er beim Menü für die rund 200 Branchenvertretern und Feinschmecker eine Kostprobe seines Könnens.

Sternekoch Christian Bau***

Am Ende war das Ergebnis eindeutig. Für die besten deutschen Köche ist der Drei-Sterne-Koch aus dem „Vendôme“ in Bergisch-Gladbach die Nummer eins im Lande. Mit 65 Prozent der Stimmen wurde Joachim Wissler von seinen Fachkollegen zum Koch der Köche 2012 gewählt. Der frisch ernannte Preisträger empfindet seine Spitzenposition als große Ehre. „Eine Auszeichnung von sehr persönlichem und ideellem Wert. Die Anerkennung und Wertschätzung meiner Arbeit von den besten unseres Berufsstandes zu erhalten, ehrt und berührt mich zutiefst. Gleichwohl hat jeder Preis auch seine Bürde. Man ist Vorbild für die nachfolgende Generation und sollte sich immer bewusst sein: Erfolg ist wie die Fahrt in einem Aufzug, irgendwann geht es wieder abwärts.“ Als Zweitplatzierter darf sich Drei-Sterne-Koch Sven Elverfeld aus dem Wolfsburger „Aqua“ freuen. Elverfelds ebenfalls sehr eigenständiger Kochstil gilt vielen wie der von Joachim Wissler als Synonym für eine zeitgemäße deutsche Hochküche auf Weltniveau. Auf den dritten Platz kam Wohlfahrt-Schüler Christian Bau aus dem „Victor’s Gourmet-Restaurant Schloss Berg“.

Sternekoch Thomas Bühner***

Mit Laborausrüstung zum Avantgardisten des Jahres
Spannend war es im Kopf-an-Kopf-Rennen in der Kategorie um den wichtigsten deutschen Avantgardisten der Republik. Durchgesetzt hat sich „Aqua“-Küchenchef Sven Elverfeld. Als Zweitplatzierter folgt dicht auf Thomas Bühner aus dem Restaurant „La Vie“. Deutschlands jüngst ernannter Drei-Sterne-Koch aus Osnabrück konnte wie sein Wolfsburger Kollege im vergangenen Jahr durch mehrfache Auszeichnungen glänzen. Hoher Innovationsdrang, eine gute Portion Ideenreichtum und die Vorliebe für ungewöhnliche Apparaturen aus dem Laborbedarf in der Küche zeichnet beide aus. Kein Wunder also, dass das Ergebnis erst durch die letzten Stimmen entschieden wurde. Der dritte Avantgardist kommt aus der Hauptstadt. „Reinstoff“-Küchenchef Daniel Achilles gehört mit gerade mal 36 Jahren zum Vertreter der jungen Garde. Seine kreativen Gemüsegerichte zeugen davon, dass  sein Zivildienst als Gärtner sinnvoll gewählt war.

"Frischfleisch" Kevin Fehling

Im Norden viel Neues: Travemünde mit Potential für mehr
Eng war es unter den jungen Talenten – dem „Frischfleisch“ der Kochelite. Mit einem Quäntchen Vorsprung schafft es Kevin Fehling aus dem „La Belle Epoque“ in Travemünde auf Platz eins. Der junge Kreative gilt als jemand, der sein Handwerk beherrscht und dazu noch die kulinarische Intelligenz und den Ehrgeiz besitzt, um seine Gäste nachhaltig zu begeistern. Fehling fühlt sich geehrt und zeigt Weitsicht: “Die Kategorie “Frischfleisch” spornt mich immens an, da ich diesem Anspruch auch perspektivisch gerecht werden will.” Zweiter wurde mit Daniel Achilles ein junger Modernisierer mit bereits beachtlichen Erfolgen. Sein Berliner Restaurant „Reinstoff“ erhielt innerhalb von nur drei Jahren nach Eröffnung zwei Sterne im Guide Michelin. Auf dem dritten Platz sehen die Spitzenköche Sebastian Zier, der sein Können bereits als Sous-Chef von Harald Wohlfahrt unter Beweis stellen konnte und es nun im Arosa-Restaurant „La Mer“ auf Sylt mit vollem Tatendrang auslebt.

Sternekoch Sergio Herman

Als „Bester Koch international“ hat ein Niederländer die Nase vorn
Bei der Wahl des besten internationalen Kochs setzte sich das kulinarische Ausnahmetalent des niederländischen „Oud Sluis“-Patron Sergio Herman durch. Er platzierte sich damit vor dem erst jüngst wieder geehrten dänischen Zwei-Sterne-Chef René Redzepi aus dem Kopenhagener „Noma“, der sich über Platz zwei freuen darf. Herman hat sich als Perfektionist und Visionär einen Namen in der Gourmetszene gemacht. Seine ideenreiche und kunstvoll inszenierte Küche im Restaurant „Oud Sluis“ lockt Gäste aus der ganzen Welt in den äußersten Südwesten der Niederlande. Neben drei Sternen im Guide Michelin hält der 42-jährige derzeit als einziger Koch weltweit die Höchstbewertung von 20 Punkten im Gault Millau. Auf Platz drei landete Großmeister Pierre Gagnaire, unter dessen Namen und Regie Sternerestaurants von Paris bis Tokio zu finden sind. Nicht zuletzt durch seine baldige Neueröffnung im Waldorf Astoria am Berliner Tiergarten sorgt der weltbekannte Franzose auch in Deutschland zurzeit für erwartungsvolle Vorfreude unter Feinschmeckern.

Kochlegende Harald Wohlfahrt***

Harald Wohlfahrt für sein Lebenswerk geehrt
Der 56-jährige Spitzenkoch aus dem Traditionshotel Traube Tonbach im Schwarzwald ist von Deutschlands besten Köchen mit einer deutlichen Mehrheit von 75 Stimmen für seine beeindruckende Vita geehrt worden. Mit dem Preis in der Kategorie „Lebenswerk“ wertschätzen die Fachkollegen Harald Wohlfahrts Jahrzehnte lange Verdienste und Vorbildfunktion für die klassische Haute Cuisine in Deutschland. Sein Restaurant, die „Schwarzwaldstube“, gilt seit Dekaden als „Pilgerstätte“ für Gourmets weltweit. Als Grand Chef wurde er vom Guide Michelin bereits über 20 Mal mit drei Sternen bestätigt. Wohlfahrt, der 2004 auch mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde, prägte zudem im Zuge seiner Ausnahmekarriere die kulinarische Ausbildung einer ganzen Generation heute ebenfalls höchst erfolgreicher Küchenchefs – darunter bekannte Drei-Sterne-Köche wie Klaus Erfort, Thomas Bühner und Christian Bau.

"Bester Maître" Ansgar Fischer

Bester Mâitre: Der Service in der Traube Tonbach ist der Maßstab
Mit den meisten Stimmen für Ansgar Fischer in der Service-Kategorie „Bester Maître“ geht eine weitere Erstplatzierung an die „Schwarzwaldstube“ in Baiersbronn. Laut der aktuellen Ausgabe des Restaurantführers Gault Millau steht Wohlfahrts Restaurantleiter seiner Servicebrigade mit Persönlichkeit, Charme und Wortwitz vor. Die wahlberechtigten Küchenchefs sehen das nicht anders. Auf Platz zwei wählten sie Fabrice Kieffer aus der Residenz Heinz Winkler. Der dritte Platz geht zur erneuten Freude des Teams aus dem Hause Bensberg an Miguel Calero, Maître im Restaurant „Vendôme“. Seine herzliche wie kulinarisch versierte Art wird damit nicht nur von Gästen geschätzt.

"Bester Sommelier" Gunnar Tietz

Der beste Sommelier berät die Gäste in der Hauptstadt Berlin
Mit Gunnar Tietz aus dem Restaurant „First Floor“ fiel die Wahl für Platz eins auf einen bekennenden Weinbotschafter, der zwischen Winzern und Gästen vermitteln möchte. Authentische Passion und sein profundes Weinwissen machen ihn in den Augen der besten Köche zum führenden Sommelier in Deutschland. „Ich empfinde diese Ehrung als absoluten Ritterschlag, da sie von keiner Fachjury sondern Kollegen verliehen wird“, so der Berliner Sommelier direkt nach der Preisverleihung. Platz zwei sichert sich Weinkenner Jürgen Giesel. Als Liebhaber untypischer Weine hat Giesel über 5 Jahre das Gasterlebnis des Drei-Sterne-Restaurants „Aqua“ in Wolfsburg mitgeprägt. Als Dritter geht Renaud Kieffer, Chef-Sommelier der „Residenz Heinz Winkler“ in Aschau, aus der Abstimmung hervor.

Gruppenbild: "Koch der Köche 2012"-Gala

Stimmberechtigt waren allein die 100 bestplatzierten Köche Deutschlands, die sich als Ergebnis aus den gewichteten Bewertungen der renommiertesten Restaurantführer ergeben. Einen Monat lang hatten die Spitzenköche Zeit, um ihre Favoriten aus den eigenen Reihen zu benennen. In den Kategorien „Bester Koch Deutschlands – Kochkunst in Perfektion“, „Avantgardist – Innovation und Moderne“, „Frischfleisch – jung und aufstrebend“, „World’s Best – Bester Koch international“ und „Lebenswerk – beeindruckende Leistungen und Vita“ wählten sie jeweils die besten Vertreter. 85 Prozent der angeschriebenen Köche sollen sich an dem Online-Voting beteiligt haben.

Feedback an Hannes Konzett: hannes.konzett@genussziele.com
(Quelle/Foto/copyrigt: room426.com; Archiv)

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