Paul Renner in New York

Paul Renner (li.) und Leo Koenig in NYC.

 “DIE WEIHUNG DER BAR/THE CONSECRATION OF THE BAR” ist der Titel einer Skulptur, die Paul Renner im Rahmen der gleichnamigen Ausstell-ung bei Leo Koenig Inc. Projekte. 2011 heute in New York eröffnet. Es ist Paul
Renners zweite Ausstellung bei Leo Koenig nach dem Hardcore Diner 2006. Im Zentrum steht eine Bar aus Laborge-fässen, Destillationskolben, Muranoglas und Wachs, gefüllt mit österreichischen Schnäpsen,  selbstverfertigten Pâtés und eingelegten Früchten.

Roland Adlassnig´s THE CONSECRATION OF THE BAR

Der Künstler Roland Adlassnigg schuf nach Renners Entwürfen den Tresen und der Muranoglas-Spezialist Massimo Lunardon verschiedene Glasbehälter und ein spezielles Schnapsglas. Die Bar wird zur Ausstellungseröffnung am 25. März 2011 in Betrieb genommen und dann bis zur Neige leer getrunken und -gegessen. Dies wird einige Tage dauern, an denen die Bar außerhalb der Galeriezeiten geöffnet bleibt, was Renner als angewandte Form der sozialen Plastik versteht.

Mit ausgestellt werden Renners neueste Bilder, eine Serie, die er als TABLEAU PERSONNEL bezeichnet. Es sind Arbeiten, die als eine metaphysische Enzyklopädie mit Titeln wie Das Loch (the hole), Die Glorifizierung des Nichts (glorification of nothing) oder Sublim (sublime) um die ureigensten Begriffe seines Schaffens kreisen und auf die Wandlung der Bar zielen.

DIE WEIHUNG DER BAR/THE CONSECRATION OF THE BAR
In einem Apparat aus ineinander geschmolzenen Destillationskolben, der sogenannten Deus ex machina, findet die „chymische Hochzeit“ statt. Darin werden durch „göttliche Einwirkung“, Lebensmittel, Wachs und Faulgase in Schnaps verwandelt. Die Zentrale ist ein aus Muranoglas geblasenes Gehirn, die GENESI IN PROVETTA, das den Besuchern als Schnapsglas dient und aus dem die Destillate verkostet werden.

TABLEAU PERSONNEL
In diesen Bildern werden Aggregatzustände  thematisiert, die gerade in Verbindung mit der Bar auch als Handlungsanweisungen verstanden werden. Sie bebildern den Lebenszyklus als experimentellen Exzess. 
PUTREFACTION, FERMENTATION, SUBLIME, GLORIFICATION OF NOTHING, THE HOLE, DISTILLATION, HALLUCINATION, EXILE, COINCIDENCE.

Theatrum Anatomicum

GRAN FONTE
Das 5 x 2 meter große Bild zeigt den Brunnen, in dem das Wasser zur Fäulnis gerinnt. Er steht im Süden und schaut gegen Norden.

Paul Renner wird noch in diesem Jahr in einer Gemeinschaftsproduktion des Timken Museum mit dem Museum of Contemporary Art, San Diego und der Leo Koenig Inc. Galerie, New York in San Diego an der Grenze zu Mexiko eine soziale Plastik gestalten.

Parallel zu Renners Ausstellung wird in der Galerie Leo Koenig Inc. eine Ausstellung von Hermann Nitsch eröffnet. In den 1970-er Jahren war Renner Nitschs Assistent. 1984 wirkte er bei der drei Tage dauernden Aktion von Nitsch als Regisseur mit. Seit dem Jahr 2000 kocht Renner bei Aktionen von Nitsch, was 2007 zu einer künstlerischen Kollaboration in Paul Renners „Theatrum Anatomicum“ im Kunsthaus Bregenz führte. Damit avancierte Paul Renner zu einem der renommiertesten Culinary-Art-Performern weltweit.

Nitsch zeigt in der Ausstellung unter anderem eine DIE APOTHEKE/THE PHARMACY genannte Installation, wo in einer laborartigen Kompressionskammer die Instrumente seines Orgien Mysterien Theaters gezeigt werden. Rezepturen des O.M. Theaters finden sich auch in Renners Werken, sodass sich für den Betrachter der beiden Ausstellungen einige der Inspirationsquellen von Renners Schaffen erschließen lassen.

Informationen zu den Culinary-Art-Projekten von Paul Renner: www.paulrenner.net

Feedback: hannes.konzett@genussziele.com
(Foto/copyright: paulrenner.net)

GENUSSZIELE.com-Beitrag “Via A380 nach New York City”

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